Unternehmen sollten sich heute keine proprietäre Unternehmenssoftware mehr anschaffen, die On-Premise installiert und dadurch selbst betrieben werden muss.
Es ist absolut richtig, die Wartung und den Betrieb anderen zu überlassen und von den regelmäßigen Updates zu partizipieren und im Vergleich dazu noch Kosten zu sparen. Schließlich sind Cloud-Anbieter per Geschäftsmodell gezwungen, eine gute Wartung und Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Event-getriebener Datenaustausch für uneingeschränktes Zusammenspiel
Geschäftsprozesse wachsen in Zukunft immer stärker zusammen, so dass diese zunehmend über mehrere Systeme verteilt sind. Das führt unweigerlich zu der Notwendigkeit für echtzeitnahe aber trotzdem verlässliche Kommunikation zwischen den Systemen.
Die heutigen Architektur-Paradigmen verfolgen daher Ansätze von Event-getriebener und asynchroner Kommunikation zwischen Softwarekomponenten. Diese Paradigmen sollten an Anbietergrenzen nicht halt machen und müssen explizit unterstützt werden.
Flexible APIs statt Blackbox
Unternehmen sollen die Kontrolle über die Geschäftsprozesse behalten. Dafür ist es notwendig, dass das Integrationsparadigma so gestaltet ist, dass Dritt-Systeme über eine flexible API angesteuert werden können und nicht umgekehrt. Die APIs sollten unbedingt so gestaltet sein, dass das Dritt-System nicht zu einer verschlossenen Blackbox wird.
IT-Sicherheit und Datenschutz gewissenhaft prüfen
Cloud Computing und IT- und Datensicherheit schließen sich nicht mehr aus. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick, was hinter dem Vorhang passiert. Anbieter sollten entsprechend zertifiziert sein, nachgewiesener Maßen Ihre Daten ausschließlich in Europa vorhalten und moderne Verschlüsselungstechnologien einsetzen.
Dennoch kommt man in aller Regel an amerikanischen Anbietern nicht vorbei. Deshalb muss sichergestellt sein, dass die Anbieter sich den EU-Standardvertragsklauseln und sich damit den europäischen Anforderungen an den Datenschutz unterwerfen. Letztlich ist es wichtig, dass die Anbieter von Cloud-basierten Produkten einerseits modern, dynamisch und innovativ bleiben aber andererseits auch einen entsprechenden Reifegrad bei IT-Sicherheit und Datenschutz-Prozessen haben.
Definierte Service-Levels herbeiführen
Wenn nun Teile der Geschäftsprozesse auf Dritt-Systeme in der Cloud verteilt werden, dann ist die Zuverlässigkeit umso relevanter.
Ein strenges Service Level Agreement (SLA) ist hierbei kein Selbstzweck sondern sollte die Kritikalität der betroffenen Prozesse widerspiegeln. Es wirkt zunächst einmal durch die Pönalen nur wie eine Versicherung, was letztlich den Preis für die Nutzung des Dritt-Systems in die Höhe treibt. Damit hat man nichts gewonnen, da es nicht automatisch zu einem verlässlichen System führt. Wichtig ist, dass es die Philosophie des Unternehmens im Umgang mit IT-Resilienz, technischen Problemen etc. widerspiegelt.
Lässt sich der Anbieter auf kurze Wiederherstellungszeiten ein? Wie sieht es mit der Kommunikation im Störungsfall aus? Müssen für einen persönlichen Ansprechpartner oder schnelle Reaktionszeiten extra bezahlen werden? Alles keine guten Zeichen. So ist Verlässlichkeit mehr eine Frage der technologischen Umsetzung und der angewandten Prinzipien als ein reiner SLA. Intensive Gespräche zu führen, statt sich bloß auf Fragebögen zu verlassen, ist absolut wichtig. Lassen Sie sich die IT-Architektur erklären und was konkret der Anbieter unternimmt, um die Zuverlässigkeit herzustellen.
Fazit
Make or Buy-Fragestellungen sind wichtiges Element in einer zukunftsgerichteten IT-Strategie. Sie ermöglichen einerseits, sich auf die Modernisierung der eigenen Infrastruktur zu einer integrierten Plattform zu fokussieren. Andererseits treiben sie Fortschritte der Digitalisierung der wichtigen Endkunden Journey schon jetzt an. Der wesentliche Erfolgsfaktor beim „Buy“ ist die Identifizierung und Anbindung der RICHTIGEN Partner. Nur dann werden clevere Kooperationen zu einem echten Wettbewerbsvorteil.
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